Kerzenlicht begünstigt Brände in der Weihnachtszeit
Trotz Weihnachtsstress und der Hektik des Alltags ist die Advent- und Vorweihnachtszeit für die meisten auch die Zeit der Besinnlichkeit und der Gemütlichkeit im Kreise der Liebsten. Dazu gehört natürlich auch, das Eigenheim mit Adventgestecken und Weihnachtsdekoration zu schmücken. Das Kerzenlicht, das einerseits wohlige Wärme und Gemütlichkeit spendet, kann jedoch andererseits auch schnell zur Gefahr werden: Denn die offene Flamme kann die Entstehung von Bränden in den eigenen vier Wänden begünstigen. Darum spielt Brandschutz vor allem auch zu Weihnachten eine wichtige Rolle.
Ursachen für erhöhte Brandgefahr bei Adventkränzen, Christbäumen und Co.
Ursächlich für die erhöhte Brandgefahr während der besinnlichsten Zeit im Jahr ist häufig das trockene Reisig, das aufgrund der beheizten Räume schnell an Feuchtigkeit verliert und dadurch rascher zum Austrocknen neigt. Wenn dann Kerzenflammen auf diese dürren Zweige übertreten, kann dies gefährliche Situationen und verheerende Schäden nach sich ziehen. Die erhöhte Brandgefahr ist anhand eines Beispiels einfach erklärt: Ein zwei Meter hoher Christbaum hat durchschnittlich etwa 400.000 Nadeln, die hauptsächlich aus Zellulose, ätherischen Ölen und Wasser bestehen. Meist ist es so, dass Christbäume bereits im Herbst gefällt werden. Dies hat zur Folge, dass bis zum Heiligen Abend der Wassergehalt bereits fast weitgehend verloren gegangen ist. Was vom einst frischen Baum übrig bleibt, ist nicht nur das trockene Material, sondern vor allem auch die ätherischen Öle. Im Gegensatz zum Wasseranteil in den Nadeln, der in beheizten Räumen stetig sinkt, verbleiben diese Öle weitaus länger im Gehölz. Da ätherische Öle als leicht entflammbar gelten, steigt die Entzündlichkeit der Zweige enorm an und das Brandrisiko erhöht sich mit jedem Tag, an dem der Baum in der beheizten Wohnung steht. Vorbeugender Brandschutz gilt in der Weihnachtszeit also sowohl für den Adventskranz als auch für den Weihnachtsbaum und alle weiteren weihnachtlichen Dekorationsartikel von Nadelbäumen oder anderen leicht entzündlichen Materialien.
Tipps für den Brandschutz zu Weihnachten
Damit nun die schönste und besinnlichste Zeit des Jahres auch tatsächlich ohne Zwischenfälle genossen werden kann, sollten nachstehende Tipps rund um den Brandschutz zu Weihnachten unbedingt beherzigt werden:
Richtiger Umgang mit Kerzen
- Kerzen sollten stets mit einem Abstand von mindestens 50 Zentimetern zu Vorhängen oder anderen brennbaren Materialien aufgestellt werden.
- Auf Christbäumen sollten Kerzen in einem Abstand von mindestens 20 Zentimetern zu Ästen und Dekorationsmaterial befestigt werden. Achten Sie dabei darauf, diese – vorzugsweise mit nicht brennbaren Kerzenhaltern – senkrecht auf stabilen Ästen anzubringen.
- Wechseln Sie Kerzen auf Adventkränzen und Christbäumen rechtzeitig aus, bevor diese niederbrennen und ausgetrocknete Äste entzünden könnten.
- Verzichten Sie auf die Verwendung von Wunderkerzen. Diese erhöhen das Risiko, dass Funken auf leicht brennbare Materialien übergehen.
- Steigen Sie auf elektrische Kerzen (z.B. LED) um. Damit wird das Brandrisiko generell sehr stark reduziert.
- Brennende Kerzen sollten nie unbeaufsichtigt gelassen werden – ganz besonders nicht, wenn sich Kinder oder Haustiere in der Nähe befinden.
Brandschutz-Tipps für den Christbaum
- Verwenden Sie zum Aufstellen des Christbaumes nur kippsichere bzw. standfeste Christbaumständer und achten Sie darauf, dass der Stamm sicher im Ständer befestigt ist.
- Lagern Sie den Christbaum bis zum Weihnachtsabend kühl, damit dieser nicht zu schnell austrocknet – am besten in einem Kübel Wasser beispielsweise auf dem Balkon oder im Keller.
- Unter den Christbaum sollte eine schwer entflammbare Unterlage gelegt werden. Eine Löschdecke oder ein Feuerlöscher sollte griffbereit gehalten werden.
- Christbaumschnee aus Spraydosen sollte nur dann verwendet werden, wenn die Kerzen noch nicht brennen. Diese könnten nämlich durch das brennbare Treibmittel zu Flammenwerfern werden.
Allgemeine Hinweise
- Halten Sie stets ein geeignetes Löschmittel griffbereit, damit im Ernstfall sofort gehandelt werden kann.
- Rauchwarnmelder geben bei einer unbemerkten Brandausbreitung rechtzeitig Alarm und zählen daher in Brandfällen zu absoluten Lebensrettern. Diese sollten daher – nicht nur während der Advent- und Weihnachtszeit – stets in Betrieb sein und in einem funktionstüchtigen Zustand gehalten werden.
Wenn es trotzdem brennt: Verhalten im Brandfall
- Die Grundregel im Brandfall lautet: Alarmieren – Retten – Löschen
- Wählen Sie den Notruf (112)
- Bringen Sie andere Personen in Sicherheit und achten Sie dabei besonders auf Hilfsbedürftige (Kinder und ältere Menschen)
- Versuchen Sie, den Brand mittels Feuerlöscher oder Löschdecke zu löschen.
- Kann das Feuer nicht gelöscht werden, muss kontrolliert ins Freie geflüchtet werden: Schließen Sie dafür die Zimmertüre jenes Raumes, in dem das Feuer wütet.
- Warten Sie gut sichtbar auf das Eintreffen der Einsatzkräfte
- Ist eine Flucht nicht mehr möglich, gilt es, sich an einem Fenster – am besten Richtung Straßenseite – bemerkbar zu machen.
Mit diesen Tipps wünschen wir Ihnen eine besinnliche und brandfreie Advent- & Weihnachtszeit!
Quelle: www.kfv-brandschutz.at